1929 erteilte Prinz Ferdinand zur Lippe der Dresdner Firma Phillip den Auftrag zum Bau eines Brechwerkes. Ihm gehörte damals das gesamte Land von Baruth bis nahe Niesky. Viele Wege und Straßen entstanden in dieser Zeit, und zum Bau brauchte man reichlich Splitte und Schotter. Basaltvorräte waren im nahen Steinbruch in guter Qualität vorhanden. Es galt, sie zu gewinnen und zu verarbeiten.

Basalt:ein blaugraues vulkanisches Gestein von großer Festigkeit. Es wird zu Brechsand, Edelsplitt oder Mineralgemischen verarbeitet und eignet sich vorzugsweise für Straßen- und Gleisbau und als Betonzuschlagsstoff.

Die Firma Phillip benötigte nur ein Jahr für den Bau:
Bereits 1930 war das Werk betriebsbereit. Namenhafte Unternehmen wie Krupp und MIAG lieferten modernste Technik, die Produktion begann. jedoch wurde das Werk bereits nach einem Jahr wieder stillgelegt. Im Jahre 1932 pachtete die Straßenbaufirma Kusiche+Töpfer aus Guben das Werk und baute es nach damaligen Maßstäben zu einem
modernen Werk aus. Auch die Feldbahn mit 300 m Länge bis zur Beladerampe am Reichsbahngleis stammt aus dieser Zeit.

Man kann sich gut vorstellen, dass im Werk ein betäubender Lärm herrschte, sich trotz Absaugung Staub entwickelte und die Holzfassade im Winter manchen Kälteschauer durch die Ritzen ließ. Eine schwere Arbeit für die Steinbrecher! Es gab im Bruch noch keine Bagger und die Arbeiter mussten die Kipploren mit Muskelkraft zum Brecherwerk schieben. Trotzdem: Das Basaltwerk bot vielen Baruthern seit Generationen Arbeitsplätze.


1. Elevator

2. Silo

3. Backenbrecher

4. Siebanlage

Heute

Im Jahre 1951 wurde der Betrieb verstaatlicht und nannte sich VEB (K) Basaltwerk Baruth. Im Jahre 1962 wurde das Werk mit dem VEB Betonwerk Bautzen vereinigt. Dieser Verbund war nur von kurzer Dauer. Das Werk wurde bereits 1964 Betriebsteil der
(B) Ostritzer Basaltwerke. Wegen Erschöpfung der dortigen Lagerstätte wurde das Werk 1981 Teil des VEB Baustoffwerke Borna Kalkwerk Ludwigsdorf, ab 1989 VEB Baustoffwerk Borna. Diese firmierten 1991 in die Bornaer Baustoffwerke GmbH um und damit im nachhinein in die SBU Sächsische Baustoffunion Dresden GmbH. Bis Mai 1998 betrieb die SBU den Steinbruch mit einer leistungsfähigen semimobilen Brech- und Klassieranlage.
Ab Juni 1998 wurde der Steinbruch durch die HWO Hartsteinwerke GmbH & Co KG Ostsachsen, einer Beteiligungsfirma der SBU und der PSW Pließkowitzer Stein- u. Splittwerke GmbH & Co. KG betrieben.

Aufgrund der schwierigen Marktlage musste der Steinbruch im April 2000 vorübergehend stillgelegt werden.